Samstag, 30. März 2024

Abschluss Oman

Endlich ging's. Ihr werdet es nicht glauben: Dieses Bild zu posten,  wenn auch in Seitenlage hat mich einige Nerven gekostet. Mehrfache Abstürze liessen mich schon glauben, Omans Überwachungskräfte hätten ihre Hand im Spiel. Nun ist es endlich geschafft.
Dieses Schild wurde erstmals eines morgens auf dem Weg zum Strand gesichtet und rief bei einigen Gästen sofortige Empörung hervor. Müssen auch Männer Ganzkörper Badeanzüge tragen? Statt Burkini einen Hosini?
Besonders ein türkischer Gast echauffierte sich im besonderen Masse. Die Hotelleitung redete sich damit raus,  es handele sich um eine Anordnung der Regierung und platzierte das Schild etwas weiter von der Hotel Anlage entfernt. Aber es steht immer noch. Mit meinen Reisekollegen war ich mir einig: Wenn das ernst gemeint ist,  wird das gravierende Konsequenzen für den Tourismus haben. Überlegt euch also gut, welche Badekleidung ihr einpackt bei einer Reise in den Oman.
Ansonsten war es eine schöne Reise. Nicht alles entsprach meinen Erwartungen,  aber ich konnte doch einiges aus den Möglichkeiten machen. Ich empfehle jedem, sich einen Mietwagen zu leihen und etwas auf eigene Faust zu unternehmen. Mietwagen sind günstig und das Benzin zu vernachlässigen.

Donnerstag, 28. März 2024

Einiges über Land und Leute

Schade, dass auch dieses Bild dem Kopf-steh-Problem zum Opfer fällt. Es handelt sich um ein omanisches Damen Modegeschäft, in dem es nur körperlange  Gewänder gibt. Im ersten Hotel, dem Plaza,  hatten wir einen guten Blick auf die Lustbarkeiten, denen sich die Omanis während des Ramadans am Abend hingeben. Sie versammelten sich nämlich auf unserem Hotelinnenhof  - Männlein und Weiblein getrennt. 
Die Herren in Weiss,  die Damen in Schwarz. Die Damen geben sich auch sehr gerne den süssen Genüssen hin. Wir beobachteten einmal, wie eine ganze Busladung eine Pasticheria stürmte. Fotografieren von Frauen strengstens verboten.
Mich interessierte auch, wie die Omanis wohnen. Die Stadt hat sich innerhalb von 40 Jahren in die Breite ausgedehnt. Alte Häuser gab es kaum. Die wenigen wurden abgerissen und durch Neubauten ersetzt.
In ihrer Weitläufigkeit erinnert mich Salalah an amerikanische Großstädte. Man kann sich nur mit dem Auto bewegen. Deshalb gibt es in jeder Familie mehrere Autos,  die gemeinschaftlich genutzt werden. Öffentlichen Nahverkehr gibt es so gut wie nicht.
Benzin kostet 50 Cent der Liter, und Steuern müssen kaum entrichtet werden. Auch Lebensmittel scheinen im Oman günstiger zu sein,  als z. B. in der Türkei.  Das berichtete mein türkischer Dive Master, der seit sieben Jahren im Oman arbeitet. Für seine Wohnung zahlt er 100 Rial Miete. Sein Hauptverdienst in dem Betrieb, in dem er arbeitet, beträgt 750 Rial. Durch private Tauchaktivitäten hat er weitere Einnahmen. Mit seinem Ersparten hat er sich in Antalya ein Grundstück gekauft und in Phuket/ Thailand eine Wohnung. Relativ freizügig gibt er Antwort auf meine Fragen.
Tauchen war ich allerdings nicht. Schnorcheln hat mir genügt. Und ich habe ziemlich viele Korallen und Fische gesehen.
Am letzten Tag hatte ich mir wieder ein Auto gemietet. Diesmal ein ganz schickes, ein Honda City, erst ein knappes Jahr alt.
Steht wieder mal auf dem Kopf, fuhr aber ganz gut. Er brachte mich in die Berge zum Mausoleum des Hiob, der von Muslimen und Christen gleichermaßen verehrt wird. Nun stehen wahrhaftig alle Bilder auf dem Kopf, weshalb ich jetzt Schluss mache mit dem Bloggen


Mittwoch, 27. März 2024

Und weiter mit technischen Problemen

Nachdem sich die Bilder eben nicht laden liessen,  geht es grad wieder,  und ich versuche eilig, ein paar nachzureichen,  bevor die nächste Technik Katastrophe mich ereilt. 
Das 2 Wochen alte Kameljunge schleckt meine Hand ab. Ein göttliches Gefühl. 
Für unsere wilde Sandralley wurde der Reifendruck auf 1,5 Bar reduziert. 

Gewürzt wurde das Erlebnis durch heftigen Wind, der uns fast umwarf - und ausserdem meine Lumix Digitalkamera ruinierte,  weil Sand ins Gewinde geriet. 

Ab in die Wüste

Und am dritten Tag ging's dann in die Wüste.  Direkt hinter Salalah geht's hinauf in die Berge und schon nach 30 km senkt sich das Land wieder und geht in Steppe und Sandwüste über. Fast 200 km legten wir zurück in unser Wüstencamp, in dem wir die Nacht verbrachten. Warum unser Zelt auf dem Kopf steht, weiss ich nicht. Am Laptop lässt sich die Position des Bildes mit der rechten Maustaste korrigieren. 
Unser Zelt stand jedenfalls nicht auf dem Kopf. Und in Anbetracht der besonderen Umstände habe ich garnicht schlecht darin geschlafen. Doch beginnen wir etwas früher. Wir besuchten Wadi Dawkah, eine im Sand versunkene und erst kürzlich durch Satelliten Aufnahmen wiederentdeckte Stadt aus der Zeit der Königin von Saba.

Als nächstes stand eine Weihrauchplantage und eine Kamelfarm auf dem Programm. Weihrauchbäume können mehrere hundert Jahre alt werden. Ähnlich wie beim Kautschuk wird die Rinde angeritzt und das austretende Harz wird für die unterschiedlichsten Zwecke verwendet, nicht nur als Duft, sondern auch als Creme, Öl oder sogar Gewürz. 
Jetzt bin ich ziemlich verzweifelt. Woran es immer liegen mag. Ich kann keine Bilder mehr posten. Ich habe wirklich ein paar schöne Aufnahmen ausgesucht, aber bringe sie nicht auf den Blog. Ihr müsst also mit Text vorlieb nehmen. 
Weihrauch muss einmal im Monat gründlich gewässert werden. Das geschieht durch einen Brunnen,  der bis zum Grundwasser in 40 bis 60 m Tiefe hinab reicht. Ob das dem Grundwasser wirklich gut tut, vermag ich nicht zu sagen. Wir haben in der Wüste große landwirtschaftliche Anbauflächen für Getreide und Gemüse entdeckt, die alle künstlich bewässert werden. 
Die Kamelfarm ist vergleichbar einer Rinderfarm. Die Kamele ernähren sich äußerst genügsam von allem, was sie vorfinden und werden darüberhinaus noch zugefüttert. Ihr Fleisch ist äußerst schmackhaft. Wir bekamen es am Abend auf den Teller. 
Der eigentliche Tour Höhepunkt war die wilde Fahrt mit den Toyota Landcruisern durch die Sanddünen. Sowas habe ich noch nicht erlebt, obwohl ich ja auch mit 4WD in Afrika und Australien unterwegs war. Ich sehe die Bilder vor mir. Ihr müsst sie euch denken.

Samstag, 23. März 2024

Ausflug ins Qara Gebirge

Das erste Wunder, dass uns Aiman, unser Reiseleiter,  vorführte, war ein sich selbst eine Steigung hinauf bewegendes Auto. Die unbekannte Kraft, die dies an einer besonderen Stelle bewirke, sei bis heute wissenschaftlich nicht erforscht. Aiman stammt aus Ägypten und lebt seit 2013 im 🇴🇲. Hier schlägt er sich als Lehrer und Reiseleiter durch. "Al-Sisi sei schlimmer als Mubarak", meinte er auf eine entsprechende Frage von mir.
Und dass das Bild quer steht, kann ich leider auch nicht ändern. Aiman kann gut Geschichten erzählen. So erhält er die Aufmerksamkeit der Reisegruppe. Nicht alle Geschichten sind unzweifelhaft wahr  - aber auf jeden Fall gut erzählt.  Wir sahen Bäume und Tiere, Schluchten und Wasserfälle. Es war ein sehr unterhaltsamer Ausflug.

Oman 20. bis 30. März 2024

Nun bin ich also hier gelandet, im Plaza Hotel in Salalah im Oman. Dort, wo meine Schwester ihre Standardfrage loswerden konnte: "Was willst du denn da?"
Ich hatte es mir allerdings anders vorgestellt.  Ich hatte an orientalische Farben,  Stimmungen und Erlebnisse gedacht, hatte mir eine malerische Altstadt und reges Markt Getümmel im Souk vorgestellt.  Nun sitze ich in meinem Zimmer im Plaza Hotel und versuche, die Zeit bis zum Ausflug am Nachmittag zu überbrücken. 
Zugegeben, mein Zimmer ist groß, komfortabel und klimatisiert, so dass ich es gut drin aushalten kann. Das tröstet aber kaum darüber hinweg, dass das Hotel mitten in der Einöde liegt, und man bei 29° und hoher Luftfeuchtigkeit das Laufen an Autobahnen vermeidet. Denn die Strassen in Salalah sind Autobahnen. Alle erst neu erbaut und gleich vierspurig angelegt, um Stau zu vermeiden. 
Die Häuser sind ebenfalls neu und liegen in weitem Abstand voneinander. Spazierengehen geht gar nicht. Auch wenn ich besser zu Fuss wäre, würde ich solche Riesenentfernungen nicht fußläufig zurück legen. 
Seit 50 Jahren durchläuft der Oman 🇴🇲 eine atemberaubende Entwicklung. Unter dem alten Sultan, dem Vater von Sultan Quabos, hatte sich das Land gegenüber der Außenwelt und jeglicher Modernität verschlossen.  Es gab keine Strassen, Schulen Krankenhäuser, über 90% der Bevölkerung waren Analphabeten und lebten in Strohhütten. 
Mit dem Staatsstreich von Sultan Quabos gegen seinen Vater 1970 änderten sich die Verhältnisse grundlegend. Quabos hatte seine schulische und militärische Ausbildung in Großbritannien erhalten, hatte als Angehöriger der britischen Armee auch ein halbes Jahr in Deutschland verbracht, und war nach seiner Rückkehr in den Oman vom Vater sieben Jahre lang im Königspalast eingesperrt worden, damit sich seine modernistischen Ideen nicht verbreiten konnten. 1970, mit 33 Jahren, putschte er gegen den Vater, beendete 1975 den Bürgerkrieg in Dhofar und modernisierte das Land von Grund auf. 
Die Modernisierung erfolgte schrittweise, nicht wie in den Vereinigten Arabischen Emiraten im Zeitraffer. Das hatte auch mit den Einnahmen durch die Öl- und Gasförderung zu tun, die nur tröpfchenweise flossen. So standen, anders als in Saudi-Arabien 🇸🇦 und den Emiraten, nur begrenzte Mittel für die Modernisierung zur Verfügung. Quabos kann in seinem Wirken und in seiner Lebensgeschichte durchaus mit dem Preussenkönig Friedrich II verglichen werden, der ebenfalls vom Vater eingesperrt und später als weiser Herrscher gefeiert wurde. Die Modernisierung jedenfalls erfolgte im Einklang mit der Tradition und schuf keine Wolkenkratzer, aber doch einen gewissen Wohlstand für alle. 
Quabos ist 2020 gestorben und hat einen Cousin als Nachfolger bestimmt, der die Politik der vorsichtigen Entwicklung weiter verfolgt. Der Oman hat knapp 6 Millionen Einwohner. Jedem wurde von Sultan Quabos ein Stück Land für den Hausbau versprochen. So hat eine ungeheure Bautätigkeit zur Zersiedelung beigetragen. In Salalah der zweitgrößten Stadt im Oman leben heute 300 000 Einwohner weit verstreut, aber durch gute Strassen verbunden. Unser Hotel ist leider nicht das Crown Plaza, sondern nur das Plaza. Es liegt 5km vom Strand entfernt und hat so gut wie keine Umgebung, die ich erkunden könnte. Dennoch hab ich auf einer organisierten Tour in die Umgebung schon einiges gesehen. Doch davon im nächsten Blogeintrag. 

Dienstag, 30. Januar 2024

Allgäu Schluss

So, liebe Leser. Das soll dann jetzt der Schluss Eintrag meines Allgäu Blogs werden. Zu meinem Erstaunen stehen die Bilder auf dem Kopf. Das kann ich nicht ändern. Vielleicht könnt ihr's?
Meine beiden letzten Regentage im Allgäu verbrachte ich in der Therme Cambomare in Kempten (Donnerstag) und auf einem Spazierweg im Kleinwalsertal (Freitag) während einer Regenpause.  So übel war das eigentlich gar nicht. Angesichts meiner angeschlagenen Gesundheit war das ein gutes Reha Programm. 
Und auf dem Rückweg hab ich dann noch das obligatorische Schnitzel im Brauhaus Schäffler in Missen vertilgt und in einer Käserei in Diepholz Unmengen von Käse gekauft. Und am Samstag ging's dann bei strahlendem Sonnenschein über Radolfzell zurück.